In dem Workshop geht es um die Bedeutung, Symbolik und Dynamik der öffentlichen Präsenz von Sprachen. Worte, Zeichen und Laute im öffentlichen Raum tragen eine Bedeutung, die über ihren Inhalt weit hinausgeht. So erzählt uns die Sprache auf Straßenschildern, in Durchsagen und auf Geschäftsfassaden von gesellschaftlichen Dynamiken und lässt uns unsichtbare Hierarchien erkennen. Neben den eigentlichen Informationen geben uns zahlreiche Details Auskunft darüber, wer hier mit wem auf welche Weise kommuniziert. Aber nicht nur die Präsenz, auch die Absenz von Sprachen erzählt uns Geschichten von gesellschaftlichen Identitäten und Konflikten. Andererseits steht es uns allen frei, in die Dynamik der Sprachenlandschaft einzugreifen und die öffentliche Präsenz von Sprachen aktiv mitzugestalten.
Das Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje befindet sich mitten in einer besonders spannenden Sprachenlandschaft, in der die Präsenz bzw. Absenz von Sprachen im öffentlichen Raum eine historisch gewachsene Vielzahl an Bedeutungen trägt. Ein gemeinsamer Spaziergang durch den Ort soll dazu anregen, die theoretischen Überlegungen auf konkrete Fragestellungen anzuwenden.
Eva Wohlfarter studierte Angewandte Kulturwissenschaft und Angewandte sowie Allgemeine Linguistik in Klagenfurt/Celovec, Ljubljana und Wien. Derzeit besucht sie einen Intensivlehrgang für Gebärdensprache und visuelle Kommunikation in Wien. Auf ihrem Blog stadtstreunen.at geht sie Zusammenhängen zwischen Urbanität, Mehrsprachigkeit und Poesie nach.
Links:
Die Sprachenlandschaft einer Stadt – Interview mit dem Linguisten Christoph Purschke:
Sprache, Ort und Raum – mit der Kulturwissenschafterin Nada Zerzer im Gespräch: