In diesem Workshop soll Teilnehmer*innen, ohne dezidierten Hintergrund in der Angewandten Linguistik, diskursanalytische und diskurslinguistische Fähigkeit vermittelt werden, um massenmediale Texte und darauf bezogene Forenkommunikation analysieren zu können. Gemeinsam sollen Kommunikationsstrategien unterschiedlicher Akteur*innen dekonstruiert und reflektiert werden, um Machtaspekte aufzuzeigen und auch um eigenes kommunikatives Handeln in diesem Bereich zu überdenken.
Wir fokusieren dabei die Kommunikation von Vertreter*innen der „Neuen Rechten“ und deren Strategie, sich einen ‚intellektuellen‘ und ‚kritischen‘ Anstrich zu geben indem sie sich legitimer politischer Kommunikation anpassen, dabei aber völkisches Gedankengut und neofaschistische Inhalte transportieren. Besonders auffallend ist dabei die Aneignung eines im Diskurs als typisch links registrierten (Protest)genres, das zur Thematisierung grundsätzlich gegensätzlicher Inhalte genutzt wird und für viele Akteur*innen identitätsbildend wirkt.
In der ersten Phase des Workshops werden wir eine kurze theoretische Einführung in die Grundlagen der an Foucault orientierten Diskurslinguistik und deren Methodologie geben. Dabei dienen Analysen von Internetauftritten als Anwendungsbeispiele um linguistische Merkmale eines Protestgenres zu skizzieren. Im zweiten Abschnitt werden in drei Kleingruppen (Online)zeitungsberichte über ‚Protestaktivitäten‘ der Identitären und die darauf bezogene Forenkommunikation analysiert und diskutiert. Die dritte Phase wird genutzt, um basierend auf eigenen Erfahrungen der Teilnehmer*innen und der vorgenommenen Analyse Strategien zu erarbeiten, wie die präsentierten diskurslinguistischen Werkzeuge für praktische politische Arbeit nutzbar gemacht werden können.
Barbara Zimmermann BA, ist seit 1994 für unterschiedliche NGOs im Sozial-, Bildungs- und Umweltbereich in Organisations-, Kommunikations- und Redaktionsangelegenheiten tätig. Nach dem linguistisch orientierten BA-Studium „Afrika Wissenschaften“ befindet sie sich nun kurz vor dem Abschluss des Masterstudiums „Angewandte Linguistik“. Ihr Interesse gilt besonders dem Einfluss diskursiver Prozesse auf politische Organisation, Gesellschaft und Individuum.
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Stefan Resch, BA hat sich neben seinem Studium der Sprachwissenschaften auch mit Geschichtswissenschaft befasst. Derzeit schreibt er an einer Abschlussarbeit aus dem Bereich der mediatisierten politischen Diskurses im Masterstudium der Angewandten Linguistik an der Universität Wien. Kontakt:
Sarah Ritt, BA studiert Anglophone Literatures and Cultures (mit Fokus auf Irish Studies, speziell den Nordirlandkonflikt und politische Literatur) und Sprachwissenschaft (mit Fokus auf Sprache und Zeichen im öffentlichen Raum, besonders in Großstädten und mehrsprachigen Orten) an der Universität Wien. Kontakt: