Alexandra Strickner (Obfrau und Mitbegründerin von Attac Österreich):
Diskurse entfachen heißt für mich: Bilder zu entwickeln, Metaphern zu entwickeln, die gleichzeitig Provokation, Anschlussfähigkeit und Vision beinhalten.
Dass auch die kurzen Slogans diese drei Elemente beinhalten und einen Blick auf das Gute Leben für alle ermöglichen, da sehe ich eine Herausforderung für die Grünen.
Thomas Waitz (Steirischer Landwirtschaftskammerrat):
Ich möchte den üblichen Argumenten entgegenhalten: Sprache so zu gestalten, dass sie verstanden werden kann heißt nicht immer, zu simplifizieren. Es hat sehr viel damit zu tun, welche Begriffe ich verwende, wie ich etwas formuliere.
Es heißt nicht unbedingt, dass ich eine Sache vereinfachen muss, um eine Botschaft rüberzubringen.
Ein ganz konkretes Beispiel: Ich war auf einer Landwirtschaftsveranstaltung in der Oststeiermark. Hier, im Umfeld der Grünen Bildungswerkstatt könnte ich nun sagen: "Die Hegemonie der derzeitigen Herrschaftsverhältnisse impliziert die Degradierung des Bewirtschafters zum Maschinenführer." Wenn ich das dort sage, werde ich erstens nicht verstanden und zweitens habe ich morde einen Grant auf mir sitzen, denn wer lässt sich schon gerne als Idiot vorführen. Also - und das ist jetzt eine Frage von Sprache! - sagte ich: "Schau, du fährst wie ein Trottel den ganzen Tag am Acker hin und her (Für den 'Trottel' habe ich mich danach entschuldigt) und der einzige, der am Ende des Tages was verdient hat, ist das Lagehaus." Und damit habe ich nichts vereinfacht, aber der Schweinebauer sitzt da und sagt: "Jo eh!" Und die Botschaft ist angekommen.