DER NAHE OSTEN - SO NAH?
Der vermeintliche arabische Frühling ist längst einem bleiernen Herbst gewichen. Der israelisch-palästinensische Konflikt scheint unlösbar, die neuen Kriegsschauplätze im Irak und in Syrien treiben Millionen Menschen in die Flucht.
Gleichzeitig fließen aus den reichen Ölstaaten des Nahen und Mittleren Osten finanzielle Mittel in unterschiedlichste Richtungen: Auf der einen Seite werden Anteile an europäischen und US-amerikanischen Konzernen gekauft - nicht nur an Ölkonzernen, auch an Großbanken, Fluglinien und Technologiefirmen. Auf der anderen Seite werden islamische Sekten finanziert und Staaten destabilisiert.
Dass wir in Europa, auch ganz konkret in Österreich, von diesen Geschehnissen berührt werden, spiegeln nicht nur die neuen Flüchtlingsströme wider: Über den Einfluss von Energieversorgern und Großindustrie auf unsere Politik sind wir Teil und damit Partei in den Auseinandersetzungen.
Karin Kneissl, Nahostexpertin, Autorin und frühere Diplomatin setzte sich in ihrem Vortrag und der darauf folgenden Diskussion mit folgenden Fragen auseinander:
- Welche Rolle spielen Öl und Gas und das damit verdiente Geld?
- Welche Politik betreibt die Europäischen Union im Nahen Osten und wie glaubwürdig sind wir damit?
- Warum fehlt es im Nahen Osten an säkularen Parteien und wie erfolgte der Aufstieg des politischen Islam?
- Sind die Konflikte lösbar? Oder werden die Grenzen im Nahen Osten neu gezogen?
- Greifen Konflikte und Sezessionsbestrebungen auf Europa über?
- Was können wir tun und was heißt das für eine mögliche Energiewende in Europa?
Politischer Kommentar: Tanja Windbüchler-Souschill, Abg. zum NR, Grüne Sprecherin für Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit.
Moderation: Dagmar Tutschek (GBW).
Der Vortrag von Karin Kneissl zum Nachhören (aufgenommen am 10.04.15 in Hohenems, Veranstalterin GBW Vorarlberg):
http://vorarlberg.gbw.at/vorarlberg/nachlese
Die Diskussion in Wr. Neustadt auf CCM-TV:
www.youtube.com/embed/IB8kRVQJCOg
Eine Veranstaltung der Grünen Bildungswerkstatt NÖ & Burgenland in Kooperation mit dem Bildungszentrum St. Bernhard.