Die Finanzkrise, die Griechenlandkrise, die politische und militärische Krise um die Ukraine, die Kriegssituation im Nahen Osten, die Fluchtbewegungen, die europäischen Dissonanzen – dies alles zeigt, dass es nötig ist, das Projekt Europa wieder neu zu denken: als Beitrag zu weltweitem, nachhaltigem Frieden.
In dieser Situation besteht ein großer Bedarf an Friedensforschung. Doch obwohl Kriege und bewaffnete Konflikte wieder vermehrt die öffentliche Aufmerksamkeit fesseln, obwohl die Zusammenhänge zu den Herausforderungen Migration, Kampf um Ressourcen, Klimawandel, Gerechtigkeit und religiöse Rückwendung immer deutlicher werden, wird das Potential der Friedensforschung nach wie vor unterschätzt und sie wird auch nicht entsprechend gefördert.
Nun liegt eine neue Publikation vor, die erstmals eine Bilanz der Friedensforschung in Österreich zieht, aber auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Neben zahlreichen Einzelstudien, die die Leistungsfähigkeit dieser Forschungsrichtung unterstreichen, kommen rund 40 Expert/innen zu Wort, die sich kritisch zur Lage ihrer Disziplin äußern.