GRÜNER FRAUENBERICHT 2015

Foto: Wolfgang Riepl

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Rund um den Grünen Frauenbericht 2015 diskutierten in Oberwart NRAbg. Berîvan Aslan (Grüne Frauensprecherin), Helene Sengstbratl (AMS Burgenland), Verena Florian (Grüne Wirtschaft), Renate Holpfer (Frauenberatung Südburgenland) und LAbg. Regina Petrik (Grüne Burgenland).
Feminismus als Ausweg aus der Krise?
Europa kämpft mit dem Euro und mit der Massenarbeitslosigkeit. An den Rändern des Kontinents herrscht Krieg. Einstige Gewissheiten – der Fortschrittsglaube, die Strahlkraft der liberalen Demokratie – schauen mittlerweile ramponiert aus. Aber, oh Wunder: Der Feminismus ist immer noch da. Er hat alle Stürme überlebt und wirkt frischer als zuvor. Wer weiß, fragt Journalistin Sibylle Hamann in ihrem Beitrag zum Grünen Frauenbericht 2015, womöglich eignet er sich inmitten des Durcheinanders sogar als Wegweiser?
Warum nicht, meinen die Veranstalterinnen, denn: Was der Feminismus schon lange weiß, weiß nämlich inzwischen auch jedes profitorientierte Unternehmen: Dass Vielfalt von Vorteil ist und dass Entscheidungen qualitativ besser werden, wenn jene, die sie fällen, möglichst viele unterschiedliche Erfahrungen mitbringen.
Dauerbrenner Quote
Die Quote, einst ein verpöntes Brachialinstrument, ist heute in der Mitte des Mainstreams angekommen. In allen Branchen wird sie mittlerweile ausprobiert, in Bildung und Wissenschaft, in der Politik und in den Medien, sogar in weltanschaulich konservativen Institutionen gehört es mittlerweile zum guten Ton, ein Mindestmaß an Vielfalt zur Schau zu stellen. Nach anfänglichem Heulen und Zetern stellt sich beinahe überall heraus: Die Quote ist überraschend effizient. Sie wirkt rasch, wo Überzeugen und Verhandeln jahrzehntelang nichts bewegt haben. Und man gewöhnt sich daran. Umso rückwärtsgewandter, dass die ÖVP in OÖ die Uhren gerade zurück ins letzte Jahrtausend gedreht und die einzig verbliebene Frau aus der Landesregierung gewählt hat.
Familienpolitik
Zweites Beispiel: Die Familienpolitik. Hier herrscht Verwirrung und Angst, abzulesen an stetig sinkenden Kinderzahlen. Das traditionelle Familienbild vom „Haupternährer“ und der „Zuverdienerin“ hat endgültig ausgedient, es kracht an allen Ecken und Enden. Die einen arbeiten zu viel, verausgaben sich in Dauerüberstunden und schlittern ins Burnout. Die anderen arbeiten zu wenig und finden aus Arbeitslosigkeit oder Dauerprekariat nicht mehr heraus. Dazwischen bleibt für Familien kaum Luft und Zeit zum Verschnaufen.
Wie könnte man das menschenwürdiger organisieren? Hier zeigt uns der Feminismus skandinavischer Prägung die Richtung an. Gleichberechtigte Elternschaft ist die sinnvollste Art, bezahlte und unbezahlte Arbeit unter einen Hut zu bringen, privat ebenso wie gesamtgesellschaftlich. Männer müssen sich für Familie, Reproduktion und Vereinbarkeitsfragen gleichermaßen verantwortlich fühlen – und gleichermaßen verantwortlich gemacht werden. Funktionieren kann das nur, wenn sich Männer an der Frauenbewegung ein Beispiel nehmen und Rollenzwänge, Erwartungshaltungen und Geschlechterklischees hinterfragen. Die Konflikte, mit denen diese Neuverteilung der Rollen einhergeht, kann man derzeit spüren, vor allem in Obsorgefragen. Und doch: Es wird sich am Ende auszahlen. Für beide Geschlechter!
Textauszug: Sibylle Hamann, Journalistin, Autorin,
erschienen in: Grüner Frauenbericht 2015
www.gruene.at/frauenbericht-2015
GREEN FASHION SHOW MIT PETRA MARK ("EIN GRÜNES KLEID")
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte Designerin Petra Mark aus Güssing handgefertigte Mäntel und Jacken aus ihrer neuen Herbst-/Winterkollektion.
Infos: www.animalfair.at/2011/09/petramark-ein-grunes-kleid

Foto: Wolfgang Riepl

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