„Grüner Fußabruck beim Bauen wird wichtiger“
Von Jürgen Affenzeller
Vor 75 Jahren gegründet, hat das Unternehmen bereits früh mit dem Bau von ökologischen Wohnhäusern in Holzriegel- und Holzmassiv eine Vorreiterrolle übernommen. In der 5000 m² großen Fertigungshalle, die Ende 2013 eröffnet wurde, werden die Bauteile der Häuser ohne Witterungseinflüsse hergestellt. Die 40 Mitarbeiter realisierten alleine im Jahr 2013 rund 200 Baustellen zwischen Oberösterreich und Wien. Für den neuen Firmensitz wurde m-haus bereits mit dem Klima-Aktiv Preis 2014 ausgezeichnet. Insgesamt können durch Biomasse-Heizanlage, eine optimierte Gebäudehülle sowie eine intensive Tageslichtnutzung in Walding pro Jahr rund 34 Tonnen CO2 eingespart werden. „Wir haben energetisch gesehen ein Raumvolumen von 55 Einfamilienhäusern und den Energieverbrauch von lediglich zwei“, rechnet der m-haus Chef die Vorteile der Passivbauweise anhand der eigenen Zentrale vor.
Der natürliche Baustoff Holz und das Wissen um dessen Verarbeitung stellt für Bernhard Mittermayr die Basis für die Errichtung hochwertiger Wohnhäuser dar. „Holzhäuser hat man schon lange gemacht, aber früher immer mit Putzfassade versehen, erst in den letzten 15 Jahren haben auch wir angefangen, unbehandelte Holzfassaden zu verwenden. Ökologie und der Grüne Fußabdruck beim Bauen spielen eine immer größere Rolle, die Herkunft der Produkte wird den Menschen dabei immer wichtiger. Wir können in persönlichen Gesprächen genau die Infos geben, wo unsere Wärmedämmung, unser Holz und vieles mehr genau herkommt. Vor 15 Jahren hätte das noch kaum jemand nachgefragt. Abgesehen vom hohen Maß an Lebensqualität, die Passiv- und Plusenergiehäuser aus Holz bieten“, betont Mittermayr.
Bauseminar für Frauen
Mit neuen Projekten geht das Unternehmen auch ungewöhnliche Wege, wie zuletzt mit dem Start von Bauseminar-Workshops für Frauen. „Wir wollen genau wissen, worauf Frauen beim Hausbau Wert legen, von der Hausgröße bis zur Barrierefreiheit. Das können sie einen Abend lang bei uns intensiv mit Experten besprechen, die Ergebnisse sammeln und sich für das eigene Hausbauen vorbereiten. Viele der Erkenntnisse können auch wir in unsere zukünftige Planung einfließen lassen“, zieht Mittermayr positive Bilanz über die Workshops.
Die jüngst diskutierten Einsparungen im Sozialen Wohnbau-Bereich treffen m-haus nicht, wie Mittermayr im Gespräch weiß: „Wir haben mit unseren Produkten keinen Schwerpunkt im sozialen Wohnbau gesetzt, sondern haben uns eher auf den privaten Markt spezialisiert. Auch wenn die Holzbau-Architektur im sozialen Wohnbau gut abschneiden würde. Die Bauträger müssen nur wollen.“ Problem der Passivhaus-Architektur: In der Politik wird der Anschaffungspreis für die Projektentscheidung bei sozialen Wohnbau-Projekten herangezogen. „Da sind wir schnell einmal um ein paar Prozent teuer, dafür hat man danach praktisch keine Heizkosten mehr. Würde man sich also hier die Lebenszyklus-Kosten anschauen, rechnet sich ökologische Bauweise wieder voll.“
Doch auch so läuft das Geschäft gut und um künftige MitarbeiterInnen muss sich das m-Haus-Team keine Sorgen machen: „Wir haben viele Bewerbungen, unsere Lehrlinge – etwa für den Zimmermann – sehen im Rahmen ihrer Ausbildung bei uns viel. Da wir Produktion und Montage nicht trennen, ist das Tätigkeitsfeld äußerst abwechslungsreich.“

Foto: m-Haus