Hebein - Sicher ist sicher?
Fühlen Sie sich bedroht?
Wodurch fühlen Sie sich bedroht?
Würden Sie sich sicherer fühlen, wenn Sie keine dunkelhäutigen Menschen mehr auf der Straße sehen würden?
Oder würden Sie sich fragen, wo all die dunkelhäutigen Menschen geblieben sind?
Was bedeutet Sicherheit für Sie?
Halten Sie Sicherheit für einen Wert, den zu verteidigen sich lohnt?
Was wäre die Alternative zu Sicherheit?
Glauben Sie, dass Sie ein Recht darauf haben, sich sicher zu fühlen?
Gilt dieses Recht auch für andere Menschen?
Für wen genau?
Und welche Menschen würden Sie vom Recht, sich sicher zu fühlen, ausschließen?
Können Sie Personengruppen beschreiben, in deren Gegenwart Sie sich unsicher fühlen?
Auf welche Weise unterscheiden sich diese Personengruppen von Ihnen und Ihrer Familie, Ihren Freundinnen und Freunden, Ihren Nachbarinnen und Nachbarn?
Sind diese Personengruppen, in deren Gegenwart Sie sich unsicher fühlen, wohlhabender oder weniger wohlhabend als Sie?
Haben Sie den Eindruck, dass diese Personengruppen es auf Sie abgesehen haben?
Haben Sie den Eindruck, dass alle Mitglieder dieser Personengruppen einander kennen?
Glauben Sie, dass einzelne Mitglieder dieser Personengruppen Ihnen sympathische Menschen sein könnten?
Wie reagieren Sie grundsätzlich, wenn Sie sich unsicher fühlen?
a) mit Flucht
b) mit Aggression
c) mit Demut
d) mit dem Versuch der Verhandlung und Klärung
Wenn Sie nachts einen Polizisten am U-Bahnsteig sehen: Gehen Sie auf ihn zu oder bewegen Sie sich von ihm weg?
Wenn Sie nachts eine Polizistin am U-Bahnsteig sehen: Gehen Sie auf sie zu oder bewegen Sie sich von ihr weg?
Wie begründen Sie Ihr Verhalten?
Was war Ihr erstes Erlebnis mit der Polizei?
Wie alt waren Sie?
Wer war sonst noch beteiligt?
Sind Sie der Ansicht, dass Armut und Sicherheit in einem Zusammenhang stehen?
Können Sie diesen Zusammenhang erklären?
Warum, glauben Sie, werden Menschen kriminell?
a) aufgrund genetischer Veranlagung
b) aus Liebe und Hass
c) aus Missgunst und Neid
d) aufgrund sozialer Notlage
e) aufgrund der Hautfarbe (der Herkunft, der Religion, der Nationalität)
Sind Sie der Ansicht, für Ihre Sicherheit selbst sorgen zu können?
Falls ja: Wie machen Sie das?
Falls nein: An wen delegieren Sie diese Aufgabe?
Sind Sie dazu bereit, kurz die Augen zu schließen und sich eine Situation vorzustellen?
Wie sieht ein Straßenzug (ein Bahnhof, eine U-Bahn-Station, ein anderer öffentlicher Ort) aus, in dem Sie sich sicher fühlen?
Wie vielen Menschen begegnen Sie in dieser Szene?
Welchen Berufen gehen die Menschen nach, die Sie in dieser Szene sehen?
Halten Sie das Ziel der Vollbeschäftigung unter bestimmten Rahmenbedingungen für realistisch?
Unter welchen Rahmenbedingungen?
Halten Sie das Ziel der Vollbeschäftigung für sinnvoll?
Halten Sie Arbeitslose in der Mehrzahl für
a) arbeitsscheu
b) schlecht ausgebildet
c) vom Pech verfolgt
d) Schwächlinge ohne Ellenbogen
e) von Gott gestraft
Halten Sie es für wichtig, dass Arbeitslose fair behandelt werden?
Halten Sie es für fair, wenn Arbeitslose erst dann Sozialleistungen erhalten, wenn sie ihr eigenes Vermögen und das ihrer Lebenspartnerin bzw. ihres Lebenspartners größtenteils aufgebraucht haben?
Halten Sie es für fair, wenn Arbeitslose Sozialleistungskürzungen hinnehmen müssen, weil sie bestimmte Arbeitsangebote als unzumutbar empfinden?
Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, selbst arbeitslos zu werden?
Was würden Sie tun, wenn Sie arbeitslos wären?
Was tun Sie, wenn Sie sich ungerecht und unfair behandelt fühlen?
Zu welchen Reaktionen fühlen Sie sich berechtigt, wenn Sie ungerecht behandelt werden?
a) Rache
b) Schwarzarbeit
c) Erwerbsarbeit in der Kleinkriminalität
d) Steuerhinterziehung
e) Gewalt
Haben Sie schon einmal auf der Straße (in der Straßenbahn, auf einer öffentlichen Toilette, in einer Ecke eines Nachtklubs) Drogen gekauft?
Kennen Sie jemanden, die oder der schon einmal auf der Straße (in der Straßenbahn, auf einer öffentlichen Toilette, in einer Ecke eines Nachtklubs) Drogen gekauft hat?
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie die Drogen kauften?
a) verwegen
b) verzweifelt
c) verwirrt
d) schuldig
Glauben Sie, dass die Person, die Ihnen die Drogen verkauft hat, mit dieser Berufswahl ihren Kindheitstraum verwirklicht?
Müssen Sie manchmal weinen, wenn Sie von der Ausrottung somalischer Dörfer (von gekenterten Flüchtlingsbooten im Mittelmeer, von im Burgenland abgestellten LKWs, deren Laderäume von der Polizei inspiziert werden, von individuellen Flüchtlingsschicksalen) lesen?
Wenn Sie nicht weinen: Wie würden Sie Ihre Emotionen beschreiben?
Wovon werden diese Emotionen schließlich abgelöst?
Oder haben Sie beschlossen, Berichte und Artikel der oben angeführten Art nicht (mehr) zu lesen?
Birgit Hebein ist Sicherheits- und Sozialsprecherin der Grünen Wien.