Food Coops sind eine Antwort auf die Entfremdung und Monopolisierung der Lebensmittelerzeugung- und des –handels. Zuletzt gab es in den 1970er und 80er Jahren einen Boom an Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, dieser wurde in den letzten fünfzehn Jahren von einem Boom an immer größer werdenden Bio-Supermärkten abgelöst. Heute geht die Tendenz teilweise wieder zurück zur ursprünglichen Kooperationsidee. In basisdemokratisch organisierten Netzwerken schließen sich in der Stadt und auch am Land kleine landwirtschaftliche Betriebe mit engagierten KonsumentInnen zusammen. Daraus ist in den letzten Jahren die FoodCoop-Bewegung entstanden. In Oberösterreich gibt es bereits ein vielfältiges Netzwerk an solchen Initiativen, die alle die Sehnsucht nach selbstbestimmter, ökologisch und sozialverträglicher Ernährung und Versorgung eint. Die Grundideen dieser alternativen Lebens(mittel)konzepte sind der direkte Zugang zu Nahrungsmitteln und die Machteinschränkung von Zwischenhändlern, bzw. ihre generelle Umgehung.
„Das Wachstum dieser Foodcoops verlaufe exponentiell“, meinte Dominik Dax kürzlich gegenüber dem STANDARD. Dax ist selbst Gemüsebauer in Kirchdorf und einer der 15 ProduzentInnen der regionalen Lebensmittelkooperative Güterwege, die etwa 70 Haushalte mit Grundnahrungsmitteln versorgt. So wie beim Nets.Werk, das von Gerhard Zwingler aus Steyr initiiert wurde, bestellen die KonsumentInnen die gewünschten Lebensmittel über Internet oder Telefon bis Dienstag und können diese dann am Freitag in einem kleinen Laden abholen. Auch in Linz gibt es bereits fünf FoodCoops in verschiedenen Größen.
„Die Grundidee einer FoodCoop ist, dass niemand etwas verdient, aber alle etwas davon haben“, sagt Dax. Die BäuerInnen bekommen faire Preise, die KonsumentInnen regionale Produkte aus einem selbstorganisierten Lebensmittelnetzwerk. Das wirtschaftliche Risiko solcher Kooperativen sei jedenfalls gering, Abgesehen von einem Lagerraum und vielleicht noch einem Kühlschrank würden kaum Infrastrukturkosten anfallen.“ (mv)