Zukunft hören. Zukunft gestalten. Zukunft leben.
ZUKUNFT LEBEN – DIE NEUEN GRÜNEN
Die Grüne Bildungswerkstatt hat den inhaltlichen Neustart der Grünen neun Monate lang intensiv begleitet und mit dem European Ideas Lab und der Grünen Sommerakademie in den europäischen Kontext gestellt.
Der Zukunftskongress am 22. September in Wien ist nicht nur Schlusspunkt und Synthese dieser inhaltlichen Begleitung, sondern zugleich auch Aufbruch in eine neue grüne Zukunft. Beim Bundeskongress im November werden die Menschen gewählt, die unsere Aufbauarbeit mit Begeisterung und politischer Tatkraft aufgreifen sollen und mit neuem Leben erfüllen: ZUKUNFT LEBEN!
Dass der Neustart-Prozess Früchte trägt, zeigt die hohe Resonanz bei dieser Schlussveranstaltung – rund 700 TeilnehmerInnen (darunter etliche, die zum ersten Mal dabei sind) setzen ein klares Signal.
Ebenso klar umreißt Sophia Hochedlinger in ihrem Eröffnungsstatement Intention und Ziele des Prozesses: Es geht um etwas, das viel größer ist als eine Partei und das weit über unsere Generation hinausreicht. Wir haben es geschafft einen Raum für alle zu öffnen, für eine so große Menge an leidenschaftlichen, kritischen Menschen, die bereit sind sich Seite an Seite für eine bessere Welt stark zu machen. Und genau diese Menschen braucht es – die nicht wegschauen, wenn Kurz und Strache die Republik zu einem autoritären Staat umbauen, die statt Resignation und Zynismus ihren Mut nutzen um sich für die Gesellschaft einzusetzen – und die nicht bloß für eine Partei arbeiten, sondern für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch gleich viel wert ist.
Und was obendrein progressive politische Arbeit besonders ehrenwert macht ist, dass wir die Welt, für die wir kämpfen, gar nicht mehr selbst erleben werden. Wir machen das viel mehr für die Generationen, die nach uns kommen, als für uns selbst.
Angie Rattay, Initiatorin und Organisatorin der Erdgespräche, betont die Notwendigkeit des gemeinsamen, vernetzten Kampfes von NGOs, Zivilgesellschaft und Grünen für eine alternative Vision unseres Planeten und gegen die Klimakrise und den Wachstumsfetischismus.
Rosa Björk Brynjólfsdóttir, Regierungspolitikerin aus Island, weist auf das Spannungsverhältnis von realer Anbindungsfähigkeit als Regierungspartei und der visionären Linie als Grüne hin.
We live in times of democratic uncertainty. Both in Europe and in the USA. We should embrace criticism and the need for reform, but must be focused on being a strong and important part of the resisting force to the backlash of democratic values and human rights. Both in regional and in national politics.
Daran anknüpfend, skizziert Ska Keller, designierte gemeinsame Kandidatin der europäischen Grünen, die Gefahren, denen das europäische Projekt seitens der nationalistischen Rechten ausgesetzt ist.
Werner Kogler würdigt in seiner Rede die jüngsten Leistungen der Grünen – trotz Rausfalls aus dem Nationalrat (explizit Rudi Anschober, Georg Willi, Sigi Maurer, Ingrid Felipe) und greift die Leitfragen des Prozesses auf: Wir brauchen eine soziale ebenso wie eine ökologische Schubumkehr. Ökologische und soziale Gerechtigkeit lässt sich nur mit wirtschaftlicher Vernunft organisieren. Das bedeutet mit kritischer Vernunft die Wirtschaftssysteme zu hinterfragen. Wenn wir sie nicht über Nacht ändern können, so doch schrittweise, um realpolitisch anknüpfungsfähig zu bleiben. Das gehört hier zwingend dazu.
Eine intensiv genutzte Generaldebatte im Plenum bringt das Gehörte auf den Boden, stellt die Frage nach einer neuen Organisationskultur und was jede/r einzelne persönlich dazu beitragen kann.
Wer nicht selbst zu Wort kommt, hat die Möglichkeit, auch schriftlich Rückmeldung zu geben und Vorschläge einzubringen. Das wird von über 200 TeilnehmerInnen genutzt. Die solcherart gesammelten Empfehlungen reichen von der Bildung einer Schattenregierung bis hin zum Schwerpunkt Klimakrise und zur Forderung nach verstärkter Zusammenarbeit mit NGOs und Zivilgesellschaft.
Dass sich auf diese Weise jede/r einzelne beim Kongresse einbringen kann, wird als sehr motivierend und ermutigend empfunden auch in Zukunft gemeinsam am grünen Projekt zu arbeiten.