MÄRKTE, MACHT UND MUSKELN
Gefordert ist sie wieder, die EU. Nach der britischen Entscheidung zum EU-Austritt und der US-Präsidentenwahl von Donald Trump durchlebt militärisches Denken eine neuerliche Renaissance. Auch im neutralen Österreich
werden unterschiedliche Politikbereiche versicherheitlicht. Für das Heer mehr Geld, mehr Muskeln, mehr Kompetenzen und mehr Geheimdienst. Und in jeder Krise ertönt der Ruf von Teilen der militärischen und politischen EU-Eliten nach einer Euro-Armee. Man blinkt in Richtung „sozialere EU“, aber biegt in Richtung „Militärmacht“ ab.
Der Politologe und Friedensforscher Thomas Roithner kennt die ernüchternden Fakten hinter der schönen Nobelpreisfassade der EU. Der aktuelle militärische Friede innerhalb fußt auf hegemonialer Politik nach außen. Die wirtschaftlich aggressive Strategie gegenüber Ländern des Südens wird über Verträge abgesichert, in denen der Stärkere die Rahmenbedingungen definiert. Im Zweifelsfall hilft Waffengewalt zur Durchsetzung europäischer Interessen. Zur Freude der potenten europäische Rüstungsindustrie. Ändern wird sich das vielleicht erst, „wenn man mit dem Frieden mehr Geld machen kann als mit dem Krieg“ …
In seiner jüngsten Publikation setzt Thomas Roithner Eckpfeiler für eine neue europäische Friedensarchitektur, die Vertrauensbildung, zivile Krisenprävention, Abrüstung und das völkerrechtlich verankerte Gewaltverbot ins
Zentrum stellt, anstatt die internationale Politik weiter zu versicherheitlichen.
Wir laden zur Buchpräsentation und einem gewohnt kurzweiligen Workshop mit dem Autor:
„Andere erklären Krieg, Thomas Roithner erklärt den Frieden“ (Moritz Moser, nzz.at).
Weiterführende Infos: www.thomasroithner.at
Termin: Mi. 25.10.2017
Ort: Neudörfl, Bors Villa, Kirchenplatz 2
Beginn: 18:30