1949 in Straßburg als Sohn eines Großrabbiners geboren, ging Michael Warschawski 1965 nach Jerusalem, um den Talmud zu studieren. Das Trauma des Sechs-Tage-Krieges ließ ihn die israelische Kolonialhaltung ablehnen und für einen Frieden im Nahen Osten kämpfen, der auf den Werten der Brüderlichkeit, Solidarität und Koexistenz beruht. Unerschrocken kämpft er seitdem gegen die Installierung eines Eisernen Vorhangs an, gegen die Perspektive von Krieg und Einmauerung.
Das Buch vermittelt den Lesern den beispielhaften Mut eines Einzelnen und hinterlässt in dem Geflecht aus Krieg, Hass, Verzweiflung und Machtpolitik die beeindruckende Spur einer persönlichen Geschichte.
Warschawski ist eine wichtige Figur der israelischen Linken und sein Zeugnis trifft direkt ins Zentrum des israelisch-palästinensischen Dramas. Sein Kampf für ein laizistisches und demokratisches Israel beweist seinen authentischen Humanismus und sein freies Bewusstsein. Für diese Qualitäten erhielt seine Autobiographie 2002 den Preis »Témoin du monde« von Radio France International. Für die politischen und menschlichen Qualitäten seiner kritischen Analyse wurde es außerdem mit dem Preis der Freunde von Le Monde diplomatique ausgezeichnet.
»Warschawskis Text versteht sich als Zwischenbilanz ... Gewiss ist nur Warschawskis Bereitschaft, weiterzumachen. Sie verdankt sich, scheint es, dem festen Glauben, dass Menschen dereinst doch noch Herren ihrer Geschichte werden könnten.« (Moshe Zuckermann)
Der Vortrag erfolgt in englischer Sprache. Die Moderatorin Angelika Hörmann wird in der Diskussion bei Bedarf übersetzen.
Pressestimmen:
»Dieses Buch, geschrieben vor dem Hintergrund einer drohenden Katastrophe, ist ehrlich und engagiert, zugleich voller Zweifel und nicht frei von Verzweiflung.«
Süddeutsche Zeitung
»Es gibt in Israel durchaus noch eine Linke, auch wenn sie öffentlich kaum noch wahrgenommen wird. Zu ihr zählt Michael Warschawski, der seit 35 Jahren für die friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinensern kämpft. Mit ›An der Grenze‹ hat er ein beeindruckendes Dokument seiner politischen Entwicklung vorgelegt. Der Bericht dieses Grenzgängers verdient schon allein wegen seiner brillanten Analyse der israelischen Gesellschaft und seiner unpaternalistischen Haltung gegenüber den Palästinensern große Beachtung.«
die tageszeitung