Braucht Frieden Forschung?
Die Finanzkrise, die Griechenlandkrise, die politische und militärische Krise um die Ukraine, die Kriegssituation im Nahen Osten, die Fluchtbewegungen, die europäischen Dissonanzen – dies alles zeigt, dass es nötig ist, das Projekt Europa wieder neu zu denken: als Beitrag zu weltweitem, nachhaltigem Frieden. In dieser Situation besteht ein großer Bedarf an Friedensforschung. Doch obwohl Kriege und bewaffnete Konflikte wieder vermehrt die öffentliche Aufmerksamkeit fesseln, obwohl die Zusammenhänge zu den Herausforderungen Migration, Kampf um Ressourcen, Klimawandel, Gerechtigkeit und religiöse Rückwendung immer deutlicher werden, wird das Potential der Friedensforschung nach wie vor unterschätzt und sie wird auch nicht entsprechend gefördert. Nun liegt eine neue Publikation vor, die erstmals eine Bilanz der Friedensforschung in Österreich zieht, aber auch internationale Perspektiven berücksichtigt. Neben zahlreichen Einzelstudien, die die Leistungsfähigkeit dieser Forschungsrichtung unterstreichen, kommen rund 40 Expert/innen zu Wort, die sich kritisch zur Lage ihrer Disziplin äußern. Aus diesem Anlass diskutieren Politiker/innen und Forscher/innen mit einander über die Zukunft Europas, Österreichs Rolle und die Bedeutung der Friedensforschung.
Programm:
Werner Wintersteiner (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik (ZFF), Universität Klagenfurt) Buchpräsentation und Moderation Viktorija Ratkovi? und Lisa Wolf (beide ZFF, Universität Klagenfurt) Ergebnisse der Umfrage unter 40 Friedensforscher/innen Es diskutieren mit den AutorInnen und HerausgeberInnen: Maximilian Lakitsch, Friedensforscher, Universität Graz
Christa Muttonen, Außenpolitische Sprecherin der SPÖ
Andreas Novy, Leiter der Grünen Bildungswerkstatt Österreich