Der automobile Mensch 1: Geht net, gibt's net!
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit dem Filmemacher Reinhard Seiß
In Wien, na gut, da braucht man vielleicht wirklich kein Auto. Also zumindest nicht in den inneren Bezirken. Aber im Speckgürtel oder in anderen Städten, da kommt man ohne Auto einfach nicht aus. Jedenfalls nicht, wenn man eine Familie hat. Oder woanders als im Stadtzentrum arbeitet. Ganz zu schweigen davon, wenn man am Land lebt! Kaum jemand in Österreich wird diese Überzeugung in Frage stellen. Kaum jemand in Österreich hat es freilich schon ernsthaft ohne Auto probiert. Und zugegeben: Kaum wo in Österreich würde es einem leicht gemacht werden. Weil die wenigsten Verantwortlichen hierzulande daran glauben, dass der Alltag fast überall autolos funktionieren kann. Ja, weil die wenigsten Verantwortlichen tatsächlich wollen, dass sich daran etwas ändert.
Des geht net! Des wolln die Leut net! Des könn'ma net finanzieren! Das sind nur einige der politischen Vorbehalte gegen einen flächendeckend attraktiven öffentlichen Verkehr. Dabei zeigen zahlreiche Beispiele im In- und Ausland, dass so gut wie alles auch per Bahn und Bus zu bewältigen ist – leistbar und bequem. Sei es die Straßenbahn in Karlsruhe, mit der du aus der Fußgängerzone im Stadtzentrum ohne Umsteigen bis tief in den Schwarzwald fahren kannst. Sei es die Schmalspurbahn im Zillertal, die dich einerseits direkt bis zur Skipiste bringt, und andererseits Zehntausende LKW-Fahrten pro Jahr ersetzt. Sei es der öffentliche Verkehr in Graubünden, der dich aus den abgelegensten Alpendörfern im Stundentakt schneller als der Pkw nach Zürich bringt. Mobil zu sein ohne Auto, das geht auch außerhalb der Metropolen. Die öffentliche Hand muss es nur wollen.
Mehr zum Film unter www.urbanplus.at/der-automobile-mensch
Moderation: Elisabeth Kittl
Die Vortragenden
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Katharina Jaschinsky
Expertin für aktive Mobilität, Luftqualität, Lärm und Güterverkehr beim VCÖ – Mobilität mit Zukunft
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Elisabeth Kittl
Obfrau der GBW Wien, Bundesrätin
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Rüdiger Maresch
a.D. Gemeinderat und Vorstandsmitglied GBW Wien
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Reinhard Seiß
Filmemacher, Stadtplaner und Kritiker, URBAN+
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Heidi Sequenz
LandtagsabgeordneteGrüne Sprecherin für Mobilität und Planung
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Lina Mosshammer (erkrankt)
Mobilitätsexpertin & Gründerin der Mobilitätsplattform POINT&. Sie verfügt über 10+ Jahre Erfahrung im Mobilitätssektor Forschungs-, Policy-, und Innovationsbereich auf nationaler und internationaler Ebene bei Unternehmen wie dem AIT- Austrian Institute of Technology, AustriaTech, VCÖ- Mobilität mit Zukunft und der Weltbank. Sie ist dazu Mitgründerin des Women in Mobility Netzwerk Österreich.
POINT& ist eine Plattform für Mobilität, die Alle bewegt. Sie unterstützt Mobilitätsanbieter:innen sowie private & öffentliche Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätsdienste, die für diverse Zielgruppen wie Jugendliche, Frauen, Familien oder ältere Menschen zugänglich und komfortabel sind. www.pointand.eu / www.bettermobility.eu

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