Workshop: birlikte, zusammen, zajedno
Integration ist ein beliebtes Schlagwort politischer Debatten. Im Zentrum steht dabei häufig das Thema Sprache, insbesondere der Erwerb des Deutschen als Schlüssel zu Integration. Diesen Diskurs dominiert jedoch ein bestimmtes Konzept von Sprache, welches eng an jenes der Nation geknüpft ist: Es gilt der Leitsatz “eine Nation – eine Sprache”. Dadurch wird die Realität einer gelebten Mehrsprachigkeit völlig außer Acht gelassen. Nicht nur wurden und werden stets unterschiedliche Sprachen gesprochen, sondern auch innerhalb einer Sprache werden je nach Kontext unterschiedliche Register verwendet.Eine monolinguistische Perspektive führt zu einer Abwertung sprachlicher Möglichkeiten bestimmter Gesellschaftsgruppen. Mehrsprachigkeit wird als Problem identifiziert. Die vorhandene sprachliche Vielfalt bleibt unbeachtet oder wird sogar als Defizit (keine der vorhandenen Sprachen wird „richtig“ beherrscht) aufgefasst. Dies gilt allerdings nur für bestimmte Sprachen, während Mehrsprachigkeit im Zusammenhang mit „Weltsprachen“ wie Englisch durchwegs positiv wahrgenommen wird. Mehrsprachigkeit muss daher stets im Kontext ungleicher Machtverhältnisse thematisiert werden: Wer ist befugt mit wem, wann, wie und wo über was oder wen zu sprechen? Der Workshop lädt dazu ein, diesen Fragen nachzugehen. Gemeinsam wollen wir die Arbeit und Perspektiven verschiedener Initiativen kennenlernen und die Facetten gelebter Mehrsprachigkeit im Alltag reflektieren. Eingeladen sind:
- VertreterIn von KAMA (Kursangebote von AsylwerberInnen,MigrantInnen und Asylberechtigten)
- Sabine Schröder, Kursleiterin für Deutsch als Zweitsprache
- Gerlinde Böhm von der Hauptbücherei Wien
Da für den Workshop eine begrenzte Teilnehmerinnenzahl vorgesehen ist, bitten wir um Anmeldung bis 9. Juni unter: gcvortragsreihen@suedwind.at