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Fabien Didier Yene: Bis an die Grenzen

Chronik einer Migration. Vom französischen Typoskript übersetzt von Beatriz Graf. Edition Niemandsland, Hg. Grüne Bildungswerkstatt Minderheiten. Geb. mit Schutzumschlag, 224 Seiten, EUR 19,80, ISBN 978-3-85435-642-4; © 2011 by DRAVA-Verlag, Klagenfurt; www.drava.at

Ein einzigartiges Dokument über die unmenschlichen Konsequenzen der europäischen Abschottungspolitik - aus der Feder eines direkt Betroffenen.

Die Bilder gingen um die Welt: Tausende verzweifelte afrikanische Flüchtlinge, die mit Hilfe improvisierter Leitern versuchen, den sechs Meter hohen Drahtzaun zu überwinden, der Marokko von der spanischen Exklave Melilla trennt - vor sich die bewaffnete Guardia Civil, im Rücken das marokkanische Militär. Fabien Didier Yene aus Kamerun ist einer von ihnen. Immer wieder rennt er gegen den Grenzzaun an oder versucht schwimmend europäischen Boden zu erreichen. Immer wieder wird er zurückgeworfen, aufgegriffen, an die Grenze abgeschoben, einmal mit ein paar anderen mitten in der Wüste zurückgelassen. Yene wird zum Chronisten seiner eigener Migration: die Durchquerung der Wüste, die Erpressung durch Schlepper und windige Geschäftsleute, das Leben in illegalen Ghettos, Hunger und Entbehrungen, die unbeschreibliche Brutalität von Exekutivorganen und die Feindseligkeit der Einheimischen, die ständige Angst entdeckt oder ausgeraubt zu werden, das sukzessive Abhandenkommen aller Illusionen. Aber auch Momente der Freundschaft, der Solidarität, des Atemholens.

Seine literarische Qualität zieht das Buch aus dem nüchternen, stellenweise lakonischen Ton, den Yene als Chronist in eigener Sache wählt - im Willen, stellvertretend für all die anderen Zeugnis abzulegen und schreibend ein Stück Handlungsmacht über die eigene Geschichte zurückzugewinnen.

ZUM AUTOR:


Fabien Didier Yene

... geboren in der Ortschaft Ekombitié, Kamerun. Schulabschluss mit Matura in der Hauptstadt Yaoundé. Nach seiner Auswanderung, die ihn durch zahlreiche afrikanische Länder geführt hat, lebt er heute in Marokko, wo er im März 2008 zum Obmann der Kameruner Emigrantengemeinschaft gewählt wurde und sich im Rahmen verschiedener Menschenrechtsorganisationen, darunter das Netzwerk Euroafrikanisches Manifest, für die Rechte von MigrantInnen und das Recht auf Bewegungsfreiheit einsetzt. Bis an die Grenzen ist sein erstes Buch, es erschien 2010 in Frankreich unter dem Titel "Migrant au pied du mur".


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"Bis an die Grenzen" ist in der erschienen und ist über die erhältlich.