Weltweit und auch in Österreich steigt die Ungleichheit: an Einkommen, an Vermögen, an Lebenschancen. Gleichzeitig wird auch die Kritik an unseren demokratischen Systemen stärker. Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie im Rahmen von Wahlen oder Volksbefragungen keine wirkliche Möglichkeit der politischen Mitgestaltung wahrnehmen können. Die Politik insgesamt scheint – gerade vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise – zunehmend zum Spielball von mächtigen Wirtschaftslobbies zu werden. Das diffuse Gefühl von Ohnmacht wird von der politische Rechten durch nationalistische und rassistische Angebote gut bedient.
Vor diesem Hintergrund stellen die Beiträge in diesem Buch die Frage, „wo Demokratie und Gerechtigkeit in der Globalisierung noch ihren Platz haben?“ Wo greifen traditionelle, an den Nationalstaat gebundene, Vorstellungen von Demokratie und Gerechtigkeit in einer globalen Welt zu kurz? Und wo werden neue Modelle und Formen progressiver und emanzipatorischer Gesellschaftsgestaltung sichtbar, für die es sich zu kämpfen lohnt?
Im Fokus der Analyse stehen vier zentrale Felder der gegenwärtigen politischen Auseinandersetzung: der Wohlfahrtsstaat, die Finanzmärkte, die globalen Arbeits- und Produktionsbedingungen und der sich verschärfende Kampf um endliche Ressourcen. Ergänzende Kommentare von Abgeordneten des Grünen Parlamentsklubs versuchen insbesondere die Frage des politischen Handelns zum Gegenstand machen.
Zu den AutorInnen:
Kurt Mayer
geb. 1969, lehrt und forscht als Sozialwissenschafter und Organisationsberater an der M/O/T Management School der Universität Klagenfurt und ist Gesellschafter von ´4dialogue: organisationen gemeinsam entwickeln´; seit 2006 Mitglied des Bundesvorstands der Grünen Bildungswerkstatt; Weblinks: ; .
Bernhard Leubolt
arbeitet als externer Lektor an der Uni Wien und an der?Fachhochschule des bfi Wien. Er ist Redaktionsmitglied des „Journal für?Entwicklungspolitik“ und Vorstandsmitglied des BEIGEWUM. Seine?Forschungsschwerpunkte sind Regionalentwicklung, politische Ökonomie,?Ungleichheitsforschung, Staats- und Demokratietheorie.
Cornelia Klinger
ist permanent fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (Wien), mit den Arbeitsschwerpunkten: Politische Philosophie, Gender Studies im ?Bereich Philosophie, Ästhetik und Theoriegeschichte der Moderne.? Weblink:
Andreas Novy
ist Mitglied des Bundesvorstands der Grünen Bildungswerkstatt und außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Regional- und Umweltwirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien. Er war Grüner Klubobmann in der Bezirksvertretung Wien-Währing, Mitglied des Landesvorstands der Wiener Grünen und Obmann der GBW-Wien. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Paulo Freire Zentrums und Kuratoriumsvorsitzender der ÖFSE (Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung).
Michaela Königshofer
Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien ?und der Université d’Angers. Seit 2005 Mitarbeiterin der Südwind ?Agentur, 2005-2006 Koordination der Urgent Actions, seit 2006 nationale ?und internationale Sprecherin der Clean Clothes Kampagne Österreich, ?einer von Südwind koordinierten Plattform, die sich für die Verbesserung ?der Arbeitsbedingungen in Bekleidungsindustrie einsetzt.
Engelbert Stockhammer
arbeitet als ao. Prof. an der Wirtschaftsuniversität Wien und forscht derzeit an der Kingston University London. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich ?Makroökonomie, Arbeitslosigkeit und Finanzsysteme. Er verfasste u.a."The ?Rise of Unemployment in Europe. A Keynesian Approach" (Edward Elgar ?2004) und "Heterodoxe Ökonomie" (Metropolis 2009). 2009 war er im ?Vorstand von ATTAC Österreich.
Elisabeth Hammer
ist Sozialarbeiterin und Ökonomin; mehrjährige Tätigkeit an der WU Wien; derzeit Lektorin am Studiengang Soziale Arbeit an der Fachhochschule FH Campus Wien; Dissertationsstudium am Institut für Sozialpolitik der WU Wien; Mitbegründerin des Vereins Kritische Soziale Arbeit. Weblink:
Thomas Roithner
ist Sozial- und Wirtschaftswissenschafter, Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK, Burg Schlaining), Büro Wien. Wissenschaftliche und journalistische Publikationstätigkeit zur Außen- und Sicherheitspolitik der EU, den transatlantischen Beziehungen und der Neutralität in Europa. Lektor für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Web:
Silvia Nossek
ist Landessprecherin der Wiener Grünen und Vorstandsmitglied der Grünen Bildungswerkstatt Wien. Sie war Grüne Klubobfrau in der Bezirksvertretung Wien-Währing. Sie arbeitet selbständig als Beraterin für Organisationsentwicklung.
Weitere AutorInnen:
Alex Pfeffer (Referent für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit), Christina Schröder (Öffentlichkeitsarbeiterin), Doris Berghammer (Koordinatorin der Agenda Josefstadt und Leiterin des Modeprojekts „Mein Design. Meine Verantwortung.“), Mandy Schiborr (Regionalstellenleiterin Steiermark), Michaela Krimmer (Koordinatorin der Urgent Actions der Clean Clothes Kampagne und Redakteurin Südwind-Magazin), Stefan Kerl (Bereichskoordinator Kampagnen) und Werner Hörtner (Redakteur Südwind-Magazin).
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