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Leitbild der Grünen Bildungwerkstatt

Programmatischer Text über das Selbstverständnis und die Ausrichtung der Grünen Bildungswerkstatt.

Die Rolle der Grünen Bildungswerkstatt

1. Grundlagen, Organisation und Struktur

Die GBW erhält ihren gesetzlichen Auftrag als politische Bildungsorganisation durch die alljährliche Benennung durch die Grünen als Förderungsträger.

Als gemeinnütziger Rechtsträger muss sie im Rahmen des Bundesgesetzes zur politischen Bildung und den dazugehörigen Richtlinien agieren, erhält öffentliche Fördermittel nach Maßgabe der Mandatsstärke der Grünen Partei bei den Nationalratswahlen und wird alle fünf Jahre vom Rechnungshof geprüft.

Die GBW ist ein gemeinnütziger Verein und unterliegt - neben den oben erwähnten gesetzlichen Bedingungen - ihren eigenen statutarischen Festlegungen, sowie jenen Vereinbarungen für den Gesamtverein, die in den Generalversammlungen beschlossen werden. 

Sie besteht aus zehn eigenständigen Ländevereinen  (den  9 Bundesländervereinen und der GBW Minderheiten als Verein des 10. Bundeslandes). Diese bilden den Gesamtverein die Grüne Bildungswerkstatt. 
     

2. Inhaltliche Grundsätze

Die inhaltliche Ausrichtung der politischen Bildungsarbeit der GBW, in deren Zentrum die (Weiter)Entwicklung eines umfassenden Denkrahmens für Grüne Politik steht, wird durch die Grünen Grundwerte - ökologisch, solidarisch, basisdemokratisch, gewaltfrei, selbstbestimmt und feministisch - definiert und repräsentiert.

Die GBW agiert zudem auf der Basis des von der Grünen Partei beschlossenen und von der GBW mitentwickelten und mitgetragenen Grünen Programms.

Die jeweiligen Inhalte des Programms sind im Kontext der sich verändernden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse immer wieder neu zu diskutieren, neu zu interpretieren, zu vermitteln und in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang zu setzen. 
Wir sehen das Grüne Programm als einen permanenten Entwicklungsprozess des Grünen Projekts.  Im Zuge dieses Prozesses wird die Konkretisierung der programmatischen Inhalte ständig weiterverfolgt  und werden weitere Positionierungen zu spezifischen Themen erarbeitet und hinzugefügt.

3. Aufgaben der GBW

Die zentralen Aufgaben der GBW gliedern sich im Wesentlichen in vier Teilbereiche:

a) Sensibilisierung/Politisierung entlang der Grünen Grundwerte
Die GBW strebt eine „Politisierung“ möglichst vieler Menschen
an. Ziel ist es, zur Erkenntnis über politische und gesellschaftliche
Zusammenhänge beizutragen, den Stellenwert des Politischen und die
Relevanz staatlich/administrativen Handelns als gesellschaftspolitische
Gestaltungsinstrumente deutlich zu machen, und Menschen zu motivieren und zu befähigen, am politischen Diskurs gestaltend teilzunehmen.

b) Vertiefung politischer Inhalte/Themen 
Eine wichtige Aufgabe der GBW besteht in der inhaltlichen Vertiefung aktueller politischer Themen und der Entwicklung grundsätzlicher programmatischer Orientierungen und politisch- theoretischer Grundlagen mit dem und für das Grüne Projekt. Darüber hinaus ist es ein Anliegen der GBW, voraus zu denken, grünpolitische Visionen zu entwerfen und zur Diskussion zu stellen.?

c) Aus- und Weiterbildung von Menschen, die sich politisch engagieren wollen 
Die GBW bietet Aus- und Weiterbildung für Menschen an, die sich im Grünen Projekt politisch engagieren, um sie in ihrer politischen Arbeit durch die Vermittlung der erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse bestmöglich zu unterstützen.
d) Schnittstellen - und Vermittlungsfunktion 
Als ein der Grünen Partei vorgelagerter, eigenständiger Verein hat die GBW für das Grüne Projekt eine wichtige Brückenfunktion:

Sie ist Schnittstelle und Vermittlerin zwischen ExpertInnen, poltitschen AkteurInnen und gesellschaftspolitisch engagierten Organisationen.

4. Angebot der GBW

Die Bildungsarbeit  der GBW ist vielfältig und umfasst:

1. Angebote zur Politisierung eines breiten Publikums

  • Publikationen
  • Veranstaltungen in konventionellen und kreativen selbstentwickelten Formen
  • Elektronische Information und Kommunikation

2. Angebote an das Grüne Projekt

  • Programm(weiter)entwicklung
  • Aus- und Weiterbildung mit dem Ziel der Befähigung zur konkreten politischen Arbeit
  • Aktive Angebote der Zusammenarbeit an gesellschaftspolitisch engagierte Organisationen

 


5. Methoden der  politischen Bildungsarbeit

Die in der Bildungsarbeit der GBW verwendeten Methoden, sollen für TeilnehmerInnen an Bildungsveranstaltungen ein größtmögliches Maß an Wissenstransfer und Selbstentfaltung gewährleisten.

Emanzipatorische Ansätze, das Prinzip des „Empowerment“ und Konzepte der Teilhabe prägen die Methodenauswahl in ihrer Vielfalt zwischen dem Zugänglichmachen von ExpertInnenwissen und interaktiven Lernprozessen.

Bildungsaktivitäten ausgerichtet an den Bedürfnissen der Zielgruppe zu gestalten, heißt, Veranstaltungen zu evaluieren und Rückmeldungen bezüglich Inhalt und Methoden kontinuierlich in die Konzeption der Bildungsarbeit einfließen zu lassen.

6. Die GBW als Organisation

Die Selbstverpflichtung den Grünen Grundwerten gegenüber heißt für die GBW organisationsintern:

  • Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen aller Art
  • das Einhalten hoher sozialer Standards als Arbeitgeberin
  • eine flexible und selbstbestimmte Arbeitsorganisation
  • Respekt gegenüber anderen Meinungen innerhalb des demokratischen Spektrums
  • die Bereitschaft Konflikte offen und mit fairen Mitteln auszutragen
  • Sensibilität gegenüber geschlechtsspezifischen Wirkungen unseres Handelns
  • Besondere Förderung, um Benachteiligungen auszugleichen

Aus dem Grundwert der Basisdemokratie ergibt sich die Organisationsform der GBW: In den Generalversammlungen legen die Vorstände der GBW gegenüber ihren Mitgliedern Rechenschaft ab und erhalten von ihnen ihren Auftrag.

Die GBW lebt vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder und FunktionärInnen.  Sie achtet daher auf angemessene Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Mitarbeit und einen wertschätzenden Umgang mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und deren Leistungen. 
Qualifikationen, die zur inhaltlichen und methodischen Weiterentwicklung der politischen Bildungsarbeit beitragen können, sind besonders willkommen.

Die GBW fördert Methodenkenntnisse und die inhaltliche Weiterentwicklung ihrer MitarbeiterInnen und ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder durch Wissensaustausch und kontinuierliche Weiterbildung, um politische Bildungsarbeit inhaltlich wie methodisch auf dem jeweilig neuesten  Stand zu gewährleisten.

7. GBW-Länder/GBW Gesamtverein

Im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen, der Statuten des Gesamtvereins und der durch Beschlüsse der Gremien formulierten Selbstverpflichtungen handeln die Ländervereine autonom und bestimmen ihre Personalpolitik und ihr Bildungsprogramm selbst.

Die politische Bildungsarbeit für ein breites Publikum ist weitgehend Sache der Länder-GBW´s. 
Der Bundesvorstand des Gesamtvereins ist gemeinsam mit den anderen Gremien für die Entwicklung der Gesamtorganisation zuständig. Er ist das zentrale Kontroll- und Koordinationsorgan der Ländervereine und dem Rechnungshof und dem Gesetzgeber für die rechtmäßige Verwendung der Mittel verantwortlich.

Er ist Ansprechpartner der Bundespartei der Grünen und des Parlamentsklubs und koordiniert, gestaltet oder unterstützt  österreichweit relevante Bildungsprojekte.

Internationale Bildungsarbeit ist ein großes Anliegen der GBW wie auch gesetzliche Verpflichtung und wird zwischen der Länderebene und der Bundesebene aufgeteilt. 

8. Die GBW und die Grünen

Eine gegenseitige stimmberechtigte Vertretung der GBW und der Grünen Partei auf allen Ebenen ist angestrebt und auch weitgehend durchgeführt: Auf der Bundesebene entscheiden - von den jeweiligen Bundesvorständen, über die erweiterten Bundesvorstände bis zur Generalversammlung, bzw. dem Bundeskongress - VertreterInnen der jeweils anderen Organisation mit.

Auch auf der Landesebene ist ein gegenseitiges Vertretungsrecht weitgehend umgesetzt. Durch die gegenseitige Vertretung ist eine bestmögliche Koordination der Arbeit innerhalb des Grünen Projekts gewährleistet.

Die GBW und die Grünen arbeiten komplementär an Projekten.

1. Die GBW reagiert auf Schwerpunktsetzungen der Grünen und bringt die Bildungsdimension ein.
2. Die GBW versucht Bildungsbedarf zu erkennen und mit entsprechenden Angeboten darauf zu reagieren
3. Die GBW fühlt sich für Bildungserfordernisse der Grünen auf allen Ebenen - Gemeinden/Länder/Bund - verantwortlich. Die Verantwortlichkeit für die Ebenen Gemeinden/Länder wird gemeinsam von den Länder- GBW´s und Landesorganisationen der Grünen Partei festgelegt.

Anliegen der GBW ist es, eine fruchtbare Verbindung von Grundlagenarbeit mit den konkreten Anforderungen und Fragen der Alltagspolitik herzustellen. 
 

9. Die GBW und die Gesellschaft

Die GBW schätzt parteiunabhängiges gesellschaftspolitisches  Engagement als notwendige Ergänzung für die Demokratie und ihre offiziellen Organe sehr.

Sie unterstützt dieses  Engagement nach Maßgabe ihrer Mittel und strebt Zusammenarbeit mit anderen Organisationen an, um deren Anliegen zu fördern und das Aktionsfeld der GBW zu verbreitern.

Die GBW wird von vielen Organisationen als Partnerin akzeptiert, die es ablehnen, mit politischen Parteien zusammenzuarbeiten. Sie hat daher eine MultiplikatorInnen- und Brückenfunktion in die Gesellschaft hinein und kann grüne Ideen in Kreise hineintragen, die von der Grünen Partei kaum oder gar nicht erreicht werden. 

10. Schlussfolgerungen

Die GBW fühlt sich ihrem rechtlichen Auftrag der „Politisierung möglichst vieler Menschen“  und der „Befähigung von Menschen, sich politisch zu betätigen“  verpflichtet. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt sie auch parteiunabhängige gesellschaftspolitische Aktivitäten. 
Die GBW beruft sich auf die Grünen Grundwerte und das Grüne Programm und versucht diese Inhalte - in Kooperation mit der Grünen Partei- im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang und unter Mitwirkung aller am Bildungsprozess Beteiligten ständig weiterzuentwickeln. 
Ziel der GBW ist es, die Bereitschaft und die Fähigkeit zu handlungsorientiertem politischem Engagement zu erhöhen und grünen Ideen zum Nutzen aller größeres gesellschaftliches Gewicht zu verleihen.
Beschlossen am 18.12.2004
Überarbeitet im Juni 2010